Die Spieltechnik

Die erste Blütezeit der sechssaitigen Gitarre, die um 1800 begann und um 1848 endete, umfasste einen Zeitraum von etwa 50 Jahren. In dieser Zeit wurde das Spektrum der Spieltechniken auf der Gitarre erweitert und einzelne Techniken verfeinert. Mehrere Faktoren trieben die Entwicklung der Gitarrentechnik voran:

1. Zunächst wurden die im 18. Jahrhundert für die fünf- und sechschörige Gitarre entwickelten Spieltechniken übernommen und auf die sechssaitige Gitarre übertragen. Später löste man sich von den traditionellen Spieltechniken und passte sie dem neuen Instrument an.

2. Um 1800 wurde die Gitarre hauptsächlich als Begleitinstrument zum Gesang verwendet. Dies änderte sich ab 1806 mit dem Auftreten der ersten Gitarrenvirtuosen. Die Gitarre wurde zunehmend als solistisches Konzertinstrument wahrgenommen. Es wurde vermehrt Solomusik für Gitarre komponiert. Die neu entstandenen Werke wirkten als Katalysator für die Weiterentwicklung der Gitarrentechnik.

3. Gitarrenbauer in Wien, Paris, London und Madrid entwickelten die Gitarre ständig weiter. Die Anzahl der Bünde wurde erhöht, die Mensur verlängert und der Korpus vergrößert. Die klanglichen und spieltechnischen Möglichkeiten der Gitarre wurden erweitert.

4. In den 1820er Jahren wurde die klassische Gitarrenhaltung mit der linken Hand als Stützpunkt durch funktionellere Haltungen ersetzt. Ergonomische und haltungsphysiologische Aspekte der Haltung gewannen gegenüber ästhetischen Gesichtspunkten an Bedeutung und wirkten sich positiv auf die Spieltechnik aus.

5. Spieltechniken, die anfangs nur regional Verwendung fanden oder von einzelnen Gitarristen verwendet wurden, verbreiteten sich in ganz Europa. Es entstand ein allgemeines Repertoire an Spieltechniken, das sich ständig erweiterte.

 

1 Die Technik der rechten Hand:

  1. Die Stützfingertechnik
  2. Der Anschlag
  3. Der Fingersatz der rechten Hand

2 Die Technik der linken Hand:

  1. Der Daumengriff
  2. Der Barrégriff
  3. Der Fingersatz der linken Hand

3 Die Technik beider Hände:

  1. Dämpftechnik
  2. Klangeffekte
  3. Stimmmethoden